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Rückwärtsrichten – nur rückwärts reicht nicht!

Heute gibt’s einen Quicktipp mit Gamechanger-Potential von mir für dich! Wir werden das Rückwärtsrichten einmal ganz genau betrachten und ich zeige dir, wie du erkennen kannst, ob dein Pferd die Übung richtig und somit mit einem Mehrwert für seinen Körper ausführt, oder falsch und dein Training damit in eine negative Richtung läuft.

Dabei werden wir zwei Körperregionen des Pferdes ganz genau unter die Lupe nehmen: Die Brustmuskulatur und den Widerrist. Denn wie diese beiden während des RR reagieren, entscheidet über die Qualität dieser superwertvollen Übung. Damit du jede auch noch so kleine Veränderung bei deinem Pferd wahrnehmen kannst, führen wir die Übung in Zeitlupe aus und natürlich sind wir am Boden, denn aus dem Sattel heraus sehen wir mal gerade gar nix.

Die Parameter für ein richtig ausgeführtes Rückwärstrichten

Hier ganz kurz die wichtigsten Parameter eines richtig ausgeführten RR mit positiven Auswirkungen auf den Pferdekörper:

  1. Der Hals bleibt lang.
  2. Der Widerrist wird größer/steigt auf.
  3. Der Schwerpunkt wird vor dem ersten Rückwärtstritt nach hinten verlagert (Der Rumpf wandert nach hinten bevor sich die Beine bewegen)
  4. Das Genick wird im Angehen nicht ruckartig nach oben genommen.
  5. Die Fußfolge ist diagonal, also wie im Trab (deshalb spricht man auch von Tritten und nicht von Schritten).

Diese Punkte sind nicht nur generell wichtig und richtig, sondern du kannst sie auch genau in dieser Reihenfolge entwickeln/beobachten.

Wir schauen uns heute ganz besonders das an, was passiert bevor dein Pferd die Beine aktiv nach hinten setzt, also die Millisekunden vor dem tatsächlichen RR. Fangen wir mit der Brustmuskulatur an, denn die hast du von vorne ganz besonders gut im Blick. Im Ruhezustand, also ohne Belastung oder Anspannung sollte sie sich rechts und links vom Brustbein abzeichnen. Je nach Trainingsstand fühlst und siehst du mehr oder weniger deutlich ausgeprägte Muskelberge.

Um Punkt 2 und 3 von der Liste richtig ausführen zu können, benötigt das Pferd seine Rumpftragemuskulatur, wozu eben auch die Brustmuskeln gehören. Wenn diese aktiv sind und ihren Job tun, dann sieht es von vorn so aus, als würde das Pferd die Muskeln einziehen. Du erkennst wirklich sehr leicht und gut, ob und wann dein Pferd diese Muskulatur benutzt.

Brustmuskulatur entspannt und in Arbeit im Vergleich.

Das Rückwärtsrichten richtig ausführen

Damit dies geschieht, gib deine Hilfe zum RR in ganz minimaler Ausprägung und hierbei ist auch das kleinste Muskelzucken ein Schritt in die richtige Richtung. Bevor du diesen wichtigen Schritt übergehst, weil du zu schnell trainierst, versuche ihn „einzufrieren, also arbeite nicht weiter, sondern lass dein Pferd für einige Sekunden in dieser Position verharren und setze sofort ein ausgiebiges Stimmlob. Dein Pferd hat zu diesem Zeitpunkt seine Beine noch nicht bewegt.

Wiederhole das ruhig einige Male, aber denk dran, dein Pferd macht gerade richtigen Kraftsport, übertreib es also nicht.

Wenn diese Minibewegung gut abrufbar ist, wechsele nun deinen Fokus und konzentriere dich mit deinem Blick auf den Widerrist. Was passiert dort? Läuft es gut und positiv, dann kannst du beobachten, wie sich der Widerrist leicht anhebt. Auch jetzt stehen die Beine deines Pferdes immer noch still. Ich möchte dir hierzu ein tolles Bild von Antje Wirtz von Pferdereha Friesland mitgeben, die sagt, man solle sich die Bewegung des Widerristes so vorstellen, als rolle man eine Kugel einen Berg hinauf. Und auch hier versuchst du wieder die Bewegung einzufrieren, und zwar genau dann, wenn die Kugel auf dem Gipfel angekommen ist, bevor sie den Berg auf der anderen Seite wieder herunterrollt.

(Antje hat übrigens einen großartigen Kurs entwickelt, mit dem du die Rumpftragekompetenz deines Pferdes Schritt für Schritt aufbauen kannst. Wenn von den beiden Übungen so gar nichts klappen will, dann solltest du unbedingt hier vorbeischauen. Am 11. März geht`s wieder los! https://www.pferdereha-friesland.de/tragekurs)

Wenn du auch das gut trainiert hast, wirst du feststellen, dass sich eine Sache ganz von selbst einstellt: Das Genick deines Pferdes ruckt nicht mehr hoch! Vielleicht passiert sogar das Gegenteil und es senkt den Hals ein wenig ab. Das ist grundsätzlich eine sehr gute Entwicklung, wirke aber sanft darauf ein, dass es Hals und Kopf nicht zu tief nimmt, denn das erschwert das Anheben des Rumpfes – Schwerkraft uns so. 😉

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Und los gehts!

Wenn dein Pferd diese Bewegungen sicher beherrscht, dann kannst du tatsächlich ans Rückwärtstreten denken und den ersten echten Tritt nach hinten abfragen. Hierbei rollt die Widerrist-Kugel den Berg wieder ein wenig hinunter. Das nach hinten Herunterrollen ist völlig normal. Der Rumpf kann nicht die ganze Zeit statisch oben verharren, er bewegt sich im Rhythmus der Tritte wie eine Welle auf und ab. Wichtig sind aber zwei Dinge:

  1. Die Welle rollt kontinuierlich und
  2. sie startet mit einer Aufwärtsbewegung!

Das garantiert dir einen angehobenen Rumpf. Damit du diese Feinheiten gut erkennen kannst, empfehle ich dir auch hierfür die Zeitlupengeschwindigkeit der Bewegungen.

Würde dein Pferd mit einer Abwärtswelle starten, lässt es den Rumpf hängen und es findet kein stabilisierendes Muskeltraining statt. Einmalig wäre ein solches negatives Training vielleicht verkraftbar, unkorrigiert allerdings beginnt so eine Spirale, die deinem Pferd dauerhaft schadet!

Alles klar soweit? Dann ab ans Pferd und probiere es aus, denke aber an Folgendes:

Es sind wie immer die Details und Kleinigkeiten, die über positiv oder negativ entscheiden, daher:

  • Trainiere langsam!
  • Trainiere sanft!
  • Trainiere in vielen kleinen Schritten!
  • Mache viele Pausen!
  • Freue dich über jeden winzigen Fortschritt und lobe ausgiebig!

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Ganz liebe Grüße und eine wundervolle Zeit mit deinem Pferd

Deine Tine Hlauscheck

Von |2024-03-06T13:06:36+01:00März 6th, 2024|Besser reiten mit Tine, Kreis-Meister-Konzept|0 Kommentare

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