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Aller Anfang …
Eine Geschichte von einem Äffchen, dass sich die Augen zuhält und von zwei Pferden, die dick sind.

Ich schiebe gerne Sachen auf.  Manche, weil ich sie einfach langweilig finde (Buchhaltung), andere, weil es irre viel Arbeit ist (Scheune aufräumen und neu organisieren) und wieder andere, weil mein Unterbewusstsein mir sagt: „Das ist eine solch große Herausforderung und zieht einen Rattenschwanz an Dingen nach sich, lass da lieber die Finger von.“

Heute möchte ich über diese letzte Gruppe schreiben, denn ich glaube, vielen von euch geht es ähnlich.

Es gibt Themen, da will man einfach nicht ran.

Obwohl man wüsste es wäre dringend nötig, schließt man die Augen davor und schiebt es auf die lange Bank. Das ist nicht unbedingt schlau, aber es ist menschlich. In meinem Fall war es das Thema: Linus und Otscho müssen abnehmen.

Ich war sehr lange (also richtig lange, fast anderthalb Jahre) ziemlich krank und konnte als Folge dessen nicht oder nur sehr eingeschränkt mit meinen Pferden arbeiten. Die zwei Rentner haben das problemlos weggesteckt, Bewegungsmöglichkeiten gibt’s ja hier wirklich im Überfluss – wenn man sie denn nutzt. Linus und Otscho sind allerdings beide der Typ Heuraufenparker und Rumhänger, was zur Folge hatte, dass beide so ganz schleichend immer dicker wurden. Kennt ihr das, wenn man plötzlich vor seinem Pferd steht, und entsetzt denkt: „Wie ist denn das passiert??? Gestern war doch noch alles ok!“?

Natürlich war gestern nicht alles ok, aber es gibt halt immer diesen einen Tag, an dem es einem wie Schuppen von den Augen fällt: „Meine Pferde sind dick!“

Die zwei Heuraufenparker

Diätplan? Trainingsplan?

Natürlich kann man nun einfach einen Diätplan erstellen, das Training anpassen und so weiter, aber manchmal ist es eben nicht einfach, weil das Leben dazwischenkommt, und die Sorge vor dem nicht zu bezwingendem Berg und dem Rattenschwanz an (vermeintlich) nicht lösbaren Hindernissen handlungsunfähig macht. In meinem Fall lief das in etwas so ab:

Ich: Ich muss das Heu rationieren. Mein Kopf: Picasso wird sofort abmagern.

Ich: Ich brauche engere Netze. Mein Kopf: Aber Wotan hat keine Zähne mehr.

Ich: Ich muss das Heu waschen, damit der Zucker rausgeht. Mein Kopf: Aber das ist ein irrsinniger Mehraufwand und eine Wasserverschwendung sondergleichen und im Winter ist das eh kacke.

Ich: Ich muss den beiden eine Fressbremse anziehen. Mein Kopf: Das ist Frustration pur und die Zähne kannst du gleich abschreiben.

Ich: Ich muss die Pferde mehr bewegen. War wie oben erwähnt keine Option. 

Ich: Ich muss jemanden dafür anstellen. Wieder ich: An meine Pferde lass ich keinen ran.

Ich: Ich muss die Gruppe teilen. Mein Kopf: Dann flippen die Rentner aus und Picasso legt alles in Schutt und Asche. (Er geht gerne mit dem Kopf durch die Wand, oder durch Zäune oder durch alles, was ihm grade im Weg steht.)

Ich: Ich muss anderes Heu kaufen. (Hab ich gemacht. Bioheu, ganz viele Kräuter, wenig Zucker, sauteuer, 200 km entfernt, selber im Pferdehänger geholt, weil bei uns kein großer LKW hinkommt. Ein Riesenaufwand, der auf Dauer nicht zu bewerkstelligen war.)

Kleine Veränderungen mit großer Wirkung

So ging das noch eine Weile weiter und bevor mir der Kopf geplatzt ist, habe ich das Thema verschoben. Mir würde schon was einfallen. Oder das Problem verschwindet wieder und die beiden nehmen von selbst ab. Und sooo dick sind sie ja nun auch noch nicht. Klassische Prokrastination.

Man muss kein Magier oder Orakel sein, um zu wissen, dass es natürlich irgendwann so weit war, dass „das-Thema-weggucken“ nicht mehr funktionierte. Weil die zwei eben nicht plötzlich ihr Fressverhalten geändert oder sich von selbst mehr bewegt haben oder nur noch die mageren Gräser auf der Weide gezupft haben. Nein, sie haben weitergemacht wie bisher und wurden noch ein bisschen dicker. Plötzlich war ich zum Handeln gezwungen, wollte ich nicht eine Rehe riskieren. Manchmal braucht es eben den Rücken an der Wand, damit man aktiv wird. Das ist übrigens auch nicht schlau, aber eben auch menschlich.

Und was soll ich euch sagen? Es war ein Kinderspiel. Weidezeit gekürzt (die Möpschen gehen jetzt nur noch in den Nachtstunden raus), die Gruppe zeitweise getrennt (Picasso interessiert es nicht die Bohne), echte Fresspausen gesetzt, Heu durch Knabberäste ersetzt, kleine Bewegungsreize durch Bodenarbeit gesetzt (ist jetzt wieder manchmal möglich).

Und schwups…. beide Pferde verlieren Gewicht. So, dass es sogar meinem Mann auffällt, und der hat mit Pferden so gar nix am Hut.

Der nicht zu bezwingende Berg an Hindernissen und Stolpersteinen war letztlich nur in meinem Kopf so groß und im Licht des Tages betrachtet, haben wirklich kleine Veränderungen eine große Wirkung erzielt.

Warum erzähle ich euch das?

Weil ich ganz viele Menschen kennen, denen es im Bezug auf das Training ihrer Pferde ähnlich oder sogar gleich geht. Obwohl sie wissen, dass es nötig wäre, zu handeln, das Training umzustellen oder es überhaupt zu beginnen, tun sie es nicht. Und zwar nicht, weil sie faul sind, oder ihre Pferde nicht lieben, oder es ihnen egal ist, sondern weil sie glauben, sie sind mit der Sache überfordert und der Gedanke zu scheitern oder etwas falsch zu machen ist so gewaltig, dass er sie vom Loslegen abhält. (Während ich das schreibe, merke ich, dass der eigentlich überfällige Stallwechsel auch so ein Thema ist …)

Ob dein Pferd steif und unbeweglich ist, Rückenprobleme hat, eine Verletzung hinter sich hat, unrittig ist, oft stolpert, oder du einfach nicht weißt, wo du anfangen sollst: ich möchte dir Mut machen anzufangen. Egal, wie klein die Schritte zunächst sind. Das spielt tatsächlich keine Rolle. Losgehen, loslegen, in Babyschritten anfangen ist schon ein großer Erfolg. Der Weg formt sich, wenn man ihn geht, heißt es doch so schön. Und das stimmt. Kein Berg ist so hoch, als dass du ihn nicht bezwingen kannst. Für dein Pferd und für dich. Mein Mutmacher war übrigens Dr. Johanna Probst – tausend Dank nochmal dafür!

Wenn ich euch auf diesem Weg helfen kann, dann möchte ich das tun, und zwar mit den Übungen des Kreis-Meister-Konzepts. Erarbeitet mit euren Pferden jede Woche nur eine einzige Übung. Ihr findet die Anleitung, die Hilfengebung, wertvolle Tipps und alles, was ihr sonst noch wissen wollt im Guide und den Karten. Der Kreis macht es euch und euren Pferden nochmals leichter und sorgt für den nötigen Spaß bei der Sache. Ich verspreche euch, ihr werdet überrascht sein, wie einfach es sein kann!

Lass uns den Berg gemeinsam erklimmen!

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Ganz liebe Grüße und eine wundervolle Zeit mit deinem Pferd

Deine Tine Hlauscheck

Von |2024-07-03T11:33:23+02:00Juli 3rd, 2024|Besser reiten mit Tine, Kreis-Meister-Konzept|0 Kommentare

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